eBay ändert sein Bewertungssystem und ich finde das gut

eBay ändert sein Bewertungssystem dahingehend, dass nur noch Verkäufer und nicht mehr die Käufer bewertet werden können.
Zugegeben, ich mache nicht wirklich viel über eBay und kann daher nicht wirklich auf eine umfangreiche Erfahrung mit dieser Plattform zurückgreifen.

Doch als ich für eine Recherche ein Plagiat eines Handyakkus über eBay ersteigerte, zögerte ich bei der Bewertung des Verkäufers. Wie sollte ich einen Händler von Plagiaten bewerten? Eigentlich eine simple Frage. Zudem kam der Akku defekt an, weil der Verkäufer ihn ohne Umverpackung nur in einen Briefumschlag gesteckt hatte.
Ich schrieb fairerweise den Verkäufer an und schilderte ihm die beiden Probleme. Auch wollte ich für meine Recherche wissen, wie er mit der Situation umgeht. Der Verkäufer bot mir umgehend an, mir das Geld zurück zu erstatten und wollte sogar noch ein paar EUR drauflegen.
Doch ich wollte dem Verkäufer irgendwie nicht glauben, dass er bisher nichts davon wusste, dass die Akkus Fälschungen waren. Der Verkäufer war ein professioneller Händler, der neben Dutzenden von Handyakkus auch noch massenhaft die passenden Handys verkaufte. Und der will nicht gewusst haben, dass die Akkus Plagiate waren? Die Dinger waren sogar von mir Laien als Fälschungen erkennbar.
Eine kurze Recherche nach dem Namen des Verkäufers ergab, dass dieser schon seit Jahren im Internet dubiose Geschäfte mit Mobilfunkverträgen abwickelte.
Daher verzichtete ich auf das „großzügige“ Angebot, weil ich solch einer Person sicherlich nicht meine Bankkontodaten zukommen lassen wollte.

Auf eine Bewertung verzichtet ich auch, da mir klar war, wenn ich den Verkäufer dem Handel mit Plagiaten unterstellte und schlecht bewertete, würde er sich mit einer schlechten Bewertung revanchieren.

Ach ja, es sei noch erwähnt, dass der Verkäufer zu 99,9 Prozent positiv bewertet worden war. Ich fand nicht einen Hinweis auf einen Handel mit Plagiaten. Klar könnte ich der einzige gewesen sein, der ein Plagiat bei dem Verkäufer erstanden hatte. Oder ich war einer der vielen, die sich wegen 10 EUR nicht ihre saubere Weste mit einer negativen Bewertung des Verkäufers versauen lassen wollte. Die zweite Möglichkeit erschien mir als die Wahrscheinlichere.

So beließ ich es dabei, dem Markenhersteller das Plagiat zukommen zu lassen und ihn über die Machenschaften des Verkäufers zu informieren. Dessen Account wurde in der Zwischenzeit aus welchen Gründen auch immer geschlossen.

Daher finde ich die neue Regelung gut. Sie wird bestimmt zu ausgeglicheneren und ehrlicheren Bewertungen führen. Die Zeiten der Verkäufer mit 100 Prozent positiven Bewertungen dürfte damit erst einmal vorbei sein. Und das ist auch gut so. Wenn ich Bewertungen lese, möchte ich mich anhand diesen darüber schlau machen, was mich erwarten kann, wenn ich mit dem Verkäufer ein Geschäft eingehe. Dazu muss er dann vorher nicht unbedingt zu 100 Prozent positiv bewertet worden sein.

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