Die Deutsche Post und die 1-Cent Briefmarke

Ab dem 1.1.2006 gelten die neuen Entgeltpreise der Deutschen Post. Die einmonatige Übergangsfrist ist gestern abgelaufen. D.h. ab HEUTE müssen die Briefe nach der Preisliste vom 1.1.2006 entsprechend mit gültigen Briefmarken versehen sein.

Bis hierher ist das noch nichts Ungewöhnliches.

Nun, EINE Preisänderung sorgt doch für Kopfzerbrechen. Der Großbrief kostete bisher 1,44 EUR. Ab heute müssen 1,45 EUR auf dem Brief kleben, sonst kostet es Strafporto. Die Erhöhung beträgt also genau 1 Cent.

Was macht man nun, wenn man noch 1,44 EUR Briefmarken hat.? Sie dürfen raten. Nur eine Antwort ist richtig:

A.) Sie gehen zur Postfiliale Ihres Vertrauens und tauschen die alten 1,44 EUR gegen einen Aufpreis von 1 Cent pro Marke gegen neue 1,45 EUR Marken.
B.) Sie kleben zusätzlich zu den alten 1,44 EUR Briefmarken je eine 1 Cent Münze auf den Briefumschlag.
C.) Sie gehen zur Postfiliale Ihres Vertrauens und kaufen am Schalter 1 Cent Briefmarken nach.
D.) Sie suchen sich eine größere Postfiliale mit einem hoffentlich funktionierenden Briefmarkenautomaten und lassen sich 1 Cent Briefmarken ausdrucken.

Die Antwort D ist richtig! Glauben Sie nicht? Ist aber so. Die Deutsche Post hat keine 1 Cent Briefmarken gedruckt. Zurückgenommen werden die alten auch nicht. Und Bargeld auf den Briefumschlag zu kleben ist nicht erlaubt.

Die Lösung D hat jedoch einen Haken. Die Automaten geben kein Rückgeld aus. D.h. bedient man den Automaten nicht richtig, bekommt man den Wert des eingeworfenen Geldes in Markenkombinationen wieder heraus.
Doch hier die gibt Kundenbetreuung der Deutschen Post einen heißen Tip: Man werfe das Geld passend ein, wählt den Wunschwert der Marke aus und drückt dann so oft auf die Wunschausgabetaste, wie man die Marke benötigt.
Beispiel: Hat man noch 72 alte 1,44 EUR Briefmarken, so wirft man 72 Cent ein, gibt den Markenwert 0,01 EUR an und drückt dann 72 mal auf die Wunschausgabetaste.
Ach ja, die Marken kommen nicht am Stück sondern alle einzeln raus. In dem Beispiel also 72 mal.
Im Notfall soll laut der Deutschen Post auch jeder Mitarbeiter des Postamts Hilfestellung leisten können.

Für Firmenkunden gibt es übrigens eine Ausnahme. Ab 100 Stück der 1,44 EUR Briefmarken kann man diese bei der Post umtauschen – jedoch nur auf dem Postweg.

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11 Antworten zu Die Deutsche Post und die 1-Cent Briefmarke

  1. A.J. sagt:

    E) Man nehme einen dünnen Eding-Stift und macht aus der letzten 4 eine 5. Aber bitte in OCR-Schrift, damit der Postcomputer das auch richtig interpretiert .

  2. Pingback: Ich Blog Dich! » Blog Archive » So kommt man an 72 1-Cent Briefmarken

  3. dom sagt:

    Es wird mir heute abend eine Ehre sein, in der 17:15-Uhr-Warteschlange vierzig 1-Cent-Münzen auf den Tresen zu legen mit der Bitte, daß man sie mir in zwei 20Cent-Stücke wechselt, weil ich – neben 40 mal drücken der Anzahltaste – am Automat nicht auch noch 40mal (plus Fehlversuche) Centmünzen einwerfen will, wenn der Automat das überhaupt zulässt :-))

  4. C.J. sagt:

    @dom: Also ich würde die vollen 40 Cent in 1-Cent Briefmarken investieren. Wo bekommt man heutzutage für so wenig Geld noch so viel Spaß?
    Vielleicht sollte ich mal testen, wieviele Briefmarken man maximal rauslassen kann. hm *nachdenk* hehehe

  5. Ärger sagt:

    Ganz klar!
    Für die 100 Briefmarken zu 1,44 € holt man am Briefmarkenautomat für 1 Euro gleich 100 1 Cent Briefmarken.
    Und wenn der Automat streikt – gleich bei der Post eine massive Beschwerde einbringen.
    Am besten sofort in der Postfiliale – die Angestellten werden sich sicher freuen.

    LOL

  6. BeSonic82 sagt:

    *hrrrr*…. jetz darf ich fast ne stunde durch die stadt latschen um an nen automaten zu kommen um so ne blöde 1cent-briefmarke auszudrucken.
    vielleicht fällt dennen ja noch was verrückteres ein…. z.b. nur noch mit scheinen zahlen, rückgeld gibs aber keins… *frust*

  7. C.J. sagt:

    äh, tja, Herr/Frau BeSonic82. Ich weiß ja gar nicht, wie ich Ihnen das sagen soll. Aber es gibt wirklich kein Rückgeld. Es gibt nur „Rückmarken“. 🙁

  8. Doris sagt:

    Ich wollte heute auf der Post eine Ladung 1 Cent Briefmarken kaufen, dann sagte der Postbeamte: Diese Regelung sei zurückgenommen worden, man könne wieder 1,44 Euro-Marken daraufkleben.

  9. Hife sagt:

    Da habe ich ja nun nen alten Eintrag via Google gefunden und obwohl ich nicht speziell nach diesem Thema gesucht habe, sondern viel mehr nach den doofen Automaten und deren maximale Anzahl an Münzen die man bei einem Briefmarkendruckvorgang einschmeissen kann (dachte werde mein Kleingeld endlich los und bei der letzten Münze heisst es MAXIMALE ANZAHL AN GELDSTÜCKEN ERREICHT). Aber ich habe auch noch was zum Thema zu sagen, auch wenn es wohl niemanden mehr was bringen mag: Mir sagte mal damals am Postschalter (ca. 2 Wochen nach Einführung der neuen Preise), dass ich meinen Brief mit der alten 1,44 Euro frankierten Briefmarke einfach abschicken soll, was ich auch gemacht habe. Ist auch angekommen, ohne das irgendwer den einen Cent hatte zuzahlen müssen 🙂

  10. Auch die Post hat im Bereich Briefmarken Nachsicht bewiesen. Wir können hierbei nur positiv sprechen, da unsere Filialen dies sehr kulant handhaben…

  11. Leyla sagt:

    Ein Paket kostet 5,40 Euro Porto. Welche Möglichkeiten gibt es, Briefmarken einer einzigen Sorte aufzukleben?

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