Der Dachverband der KFZ Versicherungen KAC (KFZ Assurance Coalescence), einem Unterverband des GDV, hat eine eine App für gängige Smartphones entwickelt: Das Risikometer.
Diese App soll den Autofahrern das aktuelle Unfallrisiko in Form eines Tachos anzeigen.
Laut KAC wird das Unfallrisiko anhand mehrerer Parameter wie Geschwindigkeit, Umgebung und Wetter in Echtzeit errechnet. Für die Lokalisierung greift die App auf die Ortungsdaten des Smartphone zu und kombiniert diese u.a. mit den aktuellen Wetterdaten von einem zentralen KAC-Server.
Wir durften schon mal eine Vorabversion (beta 0.93 Stand März 2013) des Risikometers testen und konnten unsere Erfahrungen und Fragen zu der App dem Chefentwickler Kei Nenschimmer im Rahmen eines Interviews (Abschrift der Aufnahme) stellen.
IchBlogDich: Herr Nenschimmer, wie kam KAC auf die Idee für diese App?
K. Nenschimmer: Viele Autofahrer sind sich nicht bewußt, welche Risiken sie beim Führen ihres KFZ eingehen. Mit der App möchten wir die Versicherten für einen sichereren Fahrstil sensibilisieren.
IchBlogDich: Auf welche Daten greifen Sie für die Ermittlung des Risikos zu?
K. Nenschimmer: Zum einen natürlich die GPS Daten, um den Aufenthaltsort des KFZ zu ermitteln. Dann noch die Bewegungssensoren für Beschleunigung und Querbeschleunigungen. Dies kombinieren wir mit unterschiedlichen Daten von unserem KAC-Server wie z.B. das Wetter und die Sichtverhältnisse am Aufenthaltsort des KFZ. Ein paar manuelle Daten wie das Geschlecht und das Alter muss der Fahrer noch beim Start der App eingeben.
IchBlogDich: Uns ist es nicht gelungen, das Risikometer im grünen Bereich zu halten, wenn wir als Geschlecht „weiblich“ eingegeben haben. Schlimmer noch: Sind wir rückwärts gefahren z.B. um einzuparken, ging der Zeiger mit dieser Einstellung in den roten Bereich.
K. Nenschimmer: Das liegt noch an der fehlenden Feinabstimmung in der Ihnen zur Verfügung gestellten Beta. Eigentlich soll der Zeiger bei Frauen noch im grünen Bereich verbleiben aber merklich Richtung gelben Bereich tendieren. Die Kopplung mit dem Rückwärtsfahren haben wir nach heftigem Protest aus unserer weiblichen Testgruppe aus der Testversion wieder entfernen müssen.
IchBlogDich: Was wir sehr praktisch fanden, war das Ausweisen der regionalen Einstufungen mit Hilfe von Google-Maps. Werden diese auf für die Risiko-Berechnung herangezogen?
K. Nenschimmer: Natürlich. Die regionalen Einstufungen werden aus der jeweils regionalen Unfallhäufigkeit und -schwere errechnet und dienen derzeit ja auch als Berechnungsgrundlage für die Tarife. Zwar beziehen sich die regionalen Einstufungen derzeit nur auf den Wohnort der Versicherten – doch kann man ein erhöhtes Risiko kaum verneinen, wenn man höher eingestufte Regionen durchfährt, nicht wahr?
IchBlogDich: Soll das heißen, dass später mal mit Tarifen zu rechnen ist, die auf den ausgewerteten Daten des Risikometers beruhen? Einige KFZ-Versicherungen testen ja schon seit einigen Jahren den möglichen Einsatz von GPS-Sendern und Fahrzeugschreibern. Drohen den Versicherten nun „Pay where and as you drive“ Tarife?
K. Nenschimmer: Dazu kann ich nichts sagen.
IchBlogDich: Uns ist eine Strecke zwischen einem Mannheimer Vorort und der KAC Zentrale aufgefallen, die unabhängig von den Einstufungen durchgehend grün – also mit wenig Risiko – ausgewiesen ist. Warum gerade diese Strecke?
K. Nenschimmer: Bei der Strecke handelt es sich um meinen täglichen Weg zur Arbeit. Den habe ich für ähem Testzwecke niedrig bewertet.
Die Google-Map Anbindung wird sich in der Version 1.0 eh nicht mehr widerfinden. Die war auch nur für Testzwecke vorgesehen.
IchBlogDich: Und ihre tägliche Fahrstrecke wird in der Version 1.0 wieder normal bewertet sein?
K. Nenschimmer: Natürlich. Sicher. War ja nur zum Testen.
Das ist mir nun aber unangenehm. Können wir das rausschneiden?
IchBlogDich: Können wir. Versprochen.
Die App ist ab Mai für iOS 5 und iOS 6 via iTunes kostenlos erhältlich. Ab Sommer soll auch eine Version für Android und Windows Phone 8 folgen.
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