Was haben eine Finanzkrise und ein Krieg gemeinsam?

Zweifelsohne erleben wir derzeit einen historischen Moment, von dem wir noch unseren Enkelkindern erzählen können – nein müssen. Denn schließlich werden sie es noch mit ihren Steuern ausbaden, was unsere Generation verbockt hat.
Daher ist es als kleiner Mann unsere Pflicht, uns so viel wie möglich an Meinungen, Informationen und News anzueignen.

Daher mein Lesetip:
„Gespräch mit Werner Rügemer über Cross Border Leasing“ auf Telepolis. Das Gespräch wurde zweigeteilt: Hier geht es zu Teil 1 „Privatisierung als Ursache der Finanzkatastrophe“, hier zu Teil 2 „Das Rettungspaket: Blankoscheck für die Banken“.

Und wer in dem armen Deutsche Bank Chef Ackermann noch immer einen Prügelknaben sieht, nur weil er sich schämen würde, „wenn seine Bank in der Krise Geld vom Staat annehme“ , sollte sich mal den 2. Teil des Gesprächs genauer durchlesen:

„Denn die Deutsche Bank profitiert tatsächlich ganz enorm von solchen staatlichen Geldern: Zum einen im Falle der IKB, der Bank bei der in Deutschland erste Ausläufer der Finanzkrise bereits Mitte 2007 wahrnehmbar waren. Diese Bank hat sich über ihre Briefkastenfirma in Delaware (was ich immer das Liechtenstein der USA nenne) mit verbrieften Hypothekenkrediten in den USA verspekuliert und es war die Deutsche Bank, die als erste gemerkt hat, dass diese IKB in Schwierigkeiten kommt, worauf Herr Ackermann persönlich den Finanzminister zur Hilfe gerufen hat. Warum aber hat die Deutsche Bank dies zuerst gemerkt? Sie war es nämlich selbst, die der IKB diese faulen Hypotheken und verbrieften Spekulationsprodukte verkauft und ihr dafür die Kredite gegeben hat. Diese IKB wurde dann mit Geldern der staatlichen Bank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) mit bisher etwa 10 Milliarden Euro gerettet werden. Das hatte unter anderem Zweck, dass der Deutschen Bank die Kredite zurück gezahlt werden konnten.“

Die IKB war aber nicht die einzige Bank:

„Die [Münchener Hypo Real Estate] musste auch mit einer Unterstützung von 50 Milliarden gerettet werden, wovon 20 bis 30 Milliarden staatliche Garantien und Zuschüsse sind. Auch diese Bank hat ihre spekulativen Geschäfte über ihre irische Tochtergesellschaft in Dublin wesentlich mit Hilfe von Krediten der Deutschen Bank abgewickelt.“

Was so viel bedeutet wie, wenn die Banken, die diese Spekulationsprodukte von der Deutschen Bank gekauft haben, sich auch schämen und keine Hilfe vom Staat annehmen würden, die Deutsche Bank auf diesem Weg ihr Geld nicht zurück bekommen würde.

Aber kommen wir zurück zur Eingangsfrage:
Was haben eine Finanzkrise und ein Krieg gemeinsam?

Antwort: Die Wahrheit ist das erste Opfer.

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2 Antworten zu Was haben eine Finanzkrise und ein Krieg gemeinsam?

  1. Miriam K. sagt:

    Viel gemeinsam haben sie ja nicht 😉

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