Die Copy-Blogs

Es gibt im Netz eine Menge toller Weblogs. Jedes ist auf seine Art genial und einzigartig. Da berichten Juristen von ihrem Alltag oder es wird ein deutsches Printmedium kritisch durchleuchtet und dessen Fehler humoristisch aber gut recherchiert aufgedeckt. Es gibt Weblogs, die sich rein mit Musik und Co. beschäftigen. Einige recht private Weblogs von Pärchen erzählen auf liebevoller Weise von ihrem Miteinander und was sie so tagtäglich erleben.

Man mag also meinen, wenn jemand ein Blog eröffnet, hat diese Person eine Idee. Ein Ziel. Möchte von irgendwas berichten, was sie/ihn beschäftigt. Dies in eigene Worte fassen und erzählen.

Doch leider gibt es auch die Einfallslosen, die Kopierer unter den Bloggern. Deren Beiträge bestehen fast zu 100 Prozent aus Meldungen von Online-Publikationen oder Beiträgen anderer Weblogs. Besonders beliebt sind Artikel von Heise Online oder von Spiegel Online. Ganz Klevere modifizieren die gemopsten Artikel noch leicht – damit man die Artikel mit Hilfe von Google und Co nicht auf Anhieb als Kopien entlarvt. Oder sie kopieren nur Teile von Artikeln. Und all das gerne ohne eine Quellangabe.

Eine sehr dreiste Form des Kopierens nach eigenen Angaben aus ca. 20.000 Weblogs nahm das Archiv-blog.de vor. Unter dem Vorwand, es wolle nur die Bloggergemeinde vor Datenverlust im Falle von Serverausfällen schützen, sammelten die Betreiber hemmungslos und anscheinend ohne die Urheber vorher zu fragen, tagtäglich alles zusammen, was die Bloggergemeinde so hergab. Ob die Beiträge noch Sinn machten oder nicht, da evtl. erklärende Bilder nicht mit kopiert und daher auch nicht mitveröffentlicht wurden, war den Betreibern anscheinend erst einmal egal. Das Archiv-Blog.de ist seit gestern dank einigen wehrhaften Bloggern, die sich dies nicht gefallen lassen wollten, offline.

Doch es gibt auch die Weblogs, die im Kleinen Beiträge zusammenkopieren. Einen Beitrag hier, einen Artikel da. Einmal davon abgesehen, dass es nichts Einfallsloseres als Weblogs gibt, die aus kopierten Artikeln zusammengeschustert sind. Die Urheber haben hier auch noch ein Wörtchen mit zu reden. Diese Weblogs verstoßen teils wissentlich gegen deutsches Urheberrecht.

Das Urheberrechtsgesetz regelt klar und deutlich, was erlaubt ist und was nicht. Wer ein Weblog eröffnet, sollte sich vorher schlau machen und sich mit dem Urheberrecht beschäftigen. Dazu gehört auch zu wissen, wie man richtig zitiert und was erlaubt ist und was nicht. Sonst kann solch ein Weblog sehr schnell eine teure Angelegenheit werden, wenn die erste Abmahnung ins Haus flattert.

Einige hilfreiche Links zu diesem Thema:
iRIGHTS beschreibt hier sehr schön, wie man aus Textquellen richtig zitiert.
Das deutsche Urheberrecht findet man hier.

Dieser Beitrag wurde unter sonstiges veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert