Geschichten aus dem Supermarkt (Update 3)

Das muss ich jetzt erzählen, was mir gerade im „Supermarkt meines Vertrauens“ Penny passiert ist. Neuerdings stehen dort so tolle Pfandflaschen-Rücknahme-Automaten. Man steckt dort die leeren Flaschen rein und bekommt am Ende einen Bon ausgedruckt, den man an der Kasse einlöst.

Es ist nunmal so, dass mit steigendem Alter auch das Gedächtnis nachlässt. Also kommt es manchmal vor, dass ich nach der Pfandrückgabe den Bon einstecke. Bis ich dann an der ständig ewig langen Schlange genau in der Mittagszeit durchkomme, vergesse ich hin und wieder dann den Bon in der Tasche. Klingt komisch, ist aber so.
So passiert diese Woche. Heute dann einen zweiten Bon bekommen und diesen mit dem Ersten von gestern einlösen wollen:

Kassiererin: „Sie ! Das geht aber normalerweise nicht. Sie müssen den Bon immer am gleichen Tag einlösen.“
Ich: „Ähem, und warum ?“
Kassiererin: „Die Automaten sind direkt mit unserer Kasse verbunden. Wenn die Bons nicht am gleichen Tag abgerechnet werden, stimmt unsere ganze Kasse nicht.“
Ich: *mir fehlten die Worte*
Kassiererin: „Ausnahmsweise nehme ich den Bon heute zurück, ABER NUR AUSNAHMSWEISE !“
Ich: *immer noch fehlten mir die Worte*
Nach dem Bezahlen bin ich dann sprachlos gegangen…

Ich kann das irgendwie nicht glauben, dass die tatsächlich ein Kabel vom Eingang (wo die Automaten stehen) zum Zentralrechner der Kasse gezogen haben. Nein, wirklich nicht. Oder laufen die Kassen mit WLAN ? *ratlos*
Ich glaube ich muss mal wieder ein Email an die Verwaltung schreiben, ob es da evtl. auch eine „interne“ Arbeitsvorschrift gibt. Bei der Gelegenheit sollte ich mich doch gleich mal wieder beschweren, daß in Stosszeiten, also genau um 13:00 Uhr immer nur eine Kasse geöffnet ist und Regale auffüllen wichtiger zu sein scheint, als eine weitere Kasse zu öffnen.

Mal sehen was die Bezirksverwaltung dazu meint 😉

Update 1 (31.07.2006, 17:00 Uhr)

Da bisher keine Antwort kam, nochmal eine Erinnerung per EMail rausgejagt. Dieses Mal auch die Telefonnr. angegeben. Vielleicht geht es dann schneller….


Update 2 (01.08.2006, 14:00 Uhr)

Tatsächlich bewirkt wohl eine angegebene Telefonnummer einer schnellere Bearbeitung. Gerade hat mich ein Vertreter der Bezirksleitung angerufen. Zuerst wollte er eine Frau Joohn oder sowas sprechen….dann mich, aber in weiblicher Ausführung. Er hatte die dankbare Aufgabe, mir den Sachverhalt zu erklären bzw. meine Beschwerde zu „erledigen“. Irgendwie konnte er mir das auch nicht verständlich erklären oder es lag daran, dass er eigentlich nur etwas sinnfreies geredet hat – sprich er wollte sich mit keiner Aussage in die Nesseln setzen. Auf meine Anfrage hin, ob es denn nun eine Anweisung gäbe, hat er das mehr oder weniger bestätigt, aber diese gleich mit „..wurde diese wohl in der Filiale missverstanden..“ wieder relativiert. Ich kam mir schon vor, als hätte ich ihn dazu bringen müssen zuzugeben, den „Code Red“ befohlen zu haben.
Offiziell ist es also wohl kein Problem, einen Pfandbon auch am „Folgetag“ oder in der „Folgewoche“ einzulösen. Man habe natürlich Verständnis für diese Situation, schließlich wäre das einem selbst ja auch schon passiert.
Übrigens sind die Pfandrückgabeautomaten wohl nicht direkt mit der Kasse sondern mit einem Clearingcenter verbunden, zumindest laut Aussage des Herrn.
Na dann warten wir doch mal ab bis mir das ganze wieder passiert. Bin mal gespannt, wie die Filiale meines Vertrauens dann reagiert 😉


Update 3 (23.08.2006, 17:24 Uhr)

Fast hätte ich es vergessen – ich hatte letzte Woche einen Anruf vom Hessischen Rundfunk. Hr. Peter Onneken bereitet einen Beitrag zu der „Penny-Pfandbon-Affäre“ vor. Der Beitrag kommt 24.08.2006 um 21:10 Uhr im Magazin M€X – Das Marktmagazin im hr-Fernsehen. Also gleich mal den PVR programmieren !

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23 Antworten zu Geschichten aus dem Supermarkt (Update 3)

  1. Also ich denke ja das penny da irgendwie geld machen mit der unwissenheit der kunden.

    der bon ist in meinen augen eine gutschrift, und die darf nicht verfallen. ausserdem bin ich mir sicher das auch nichts von einem verfallsdatum auf dem bon steht.

  2. Fellan sagt:

    Ha, wir haben einen Getränkemarkt. Genau wie der Supermarkt selbst finanziert. Leider läuft noch die Hypothek drückend hinter uns her, was solls. Da gibts keine Automaten, sondern Menschen. Die sind manchmal aber unfähiger als so ein Automat…

  3. A.J. sagt:

    Wir werden mal sehen was Penny offiziell zu sagen hat. Habe natürlich gleich ein Email an Penny geschickt. Penny nimmt Beschwerdemails nornalerweise recht ernst. Sobald ich eine Antwort habe, berichte ich darüber.
    Was die Automaten angeht finde ich das eher eine schlechte Entwicklung. Im Prinzip sind das Arbeitsplätze, die damit vernichtet werden. Wenn es so weitergeht, ersetzen sie auch die Kassierer/in und stellen stattdessen einen Automaten hin. Und als nächstes darf man nicht mehr Scheisse sagen sonst bekommt man sofort ein Ticket, von einem Automaten natürlich….

  4. Ja das stimmt mit den Automaten, und es wird ja schon länger daran gearbeitet die Kassiererin zu ersetzen, sei es dadurch das der Kunde selber scannt oder durch RFID.

  5. Fellan sagt:

    Selbst scannen?! Vorher bau ich mir eine Mühle und kauf noch ein großes Stück Land zu meinem Grundstück dazu und bau mir alles selbst an, Hauptsache, ich fördere diesen Mist nicht. Meine Fresse, es gibt kaum Arbeitsplätze und kaum Wachstum, und da will man die Kassierer gegen Automaten ersetzen?! Denen geht’s wohl nicht ganz gut. Ist ja sehr schön, wenn es so eine Technik gibt, habe ich ja kein Problem mit, man muss sie aber doch nicht unbedingt anwenden. Theoretisch könnten wir es ja auch gleich wie in Nordkorea handhaben, 60€ Monatslohn, Essensscheine, Wohnung etc.pp. wird vom Staat gestellt. Arbeitsplätze. Wachstum. So eine bürokratische Militärdiktatur hat doch was für sich 😉

  6. Disti sagt:

    Servus A.J.

    welche nette Fr. war es den im Penny… ich tippe auf die, die ich eh nit leiden kann…. es war doch bestimmt nicht unsere nette Türkin od. Fr. Scherer…….

    Ach ja zu deinem Kommentar… hast wohl zu viel „Demoliton Men“ geschaut 😉

    Gruß
    Disti
    P.S. Bin wieder entspannt zu Hause ankgekommen….

  7. A.J. sagt:

    Servus Disti,

    nein, es war die etwas ältere, kleine Dame….

  8. Disti sagt:

    Die kann ich awwa a nit leide 😉

  9. C.J. sagt:

    Fangfrage: Wie nennt man das, wenn zwei Personen, die sich im gleichen Büro aufhalten, über die Kommentarfunktion eines Weblogs miteinander kommunizieren?

  10. @C.J.

    Keine Ahnung, ich kenne bloß Büromikado 😉

  11. Disti sagt:

    Urlaub!

    Bin erst wieder in 2 Wochen im Büro…. ein wenig logisch denken bitte 😀

  12. A.J. sagt:

    @C.J.
    und ausserdem sitzen wir in zwei getrennten Zimmern – also bitte, immer bei der Wahrheit bleiben !

  13. Disti sagt:

    @A.J.

    Danke!

  14. C.J. sagt:

    @Disti und A.J.:
    Wer sagt eigentlich, dass ich von Euch beiden spreche?
    Fühlt Ihr Euch immer gleich angesprochen.
    Die Welt dreht sich nicht nur um Euch. 😛
    hehehe

  15. duplosche sagt:

    hm, wir haben bereits diese Selbst-Scan-Kassen… Eine Kasse zum scannen, dann gehts weiter an einen zweiten Automaten zum Bezahlen. Ich finde das schon praktisch, geht zumindest viel schneller.
    Ich kann das mit dem Pfand-Bon zwar auch nicht ganz nachvollziehen, denn wenn ein Kunde den Bon vergisst, haben die ja immerhin ein plus in der Kasse, soll sich also mal nicht so anstellen ;o)
    Aber praktisch finde ich die Automaten schon, das hält dann nicht an der Kasse auf, wenn da jemand mit zwei gelbem Säcken voll Pfandflaschen ankommt, das dann noch unterschieden werden muss zwischen EIgen- und Fremdpfand… Daher ist das doch eine Einrichtung im Sinne des Kunden…

  16. A.J. sagt:

    tja, auch solche Automaten habe ihre Tücken.
    Heute…sagte ich schon, dass heute nicht mein Tag war ?….ich nach der Arbeit noch beim Edeka, Getränke kaufen. AUch dort gibt es 2 Automaten für die Pfandrückgabe. Mann Mann Mann, da wird JEDE VERDAMMTE FLASCHE einzeln eingeworfen und geschaut was passiert und als ob das nicht genug wäre, wird auch jeder Kasten schön brav reingestellt und gewartet, bis er auch registriert wurde, sprich im Display angezeigt wird !
    Buhhuuuäääää, Hergott lass Kaltluft vom Himmel regnen, damit die Leute wieder normal werden

  17. eglier sagt:

    na sowas,
    das selbe mit den Pfandrücknahmeautomaten ist mir auch passiert. Ich rein in Penny, Flaschen reingesteckt, Bon entnommen, und dann ……. promt an der Kasse vergessen abzugeben. Dachte mir nichts dabei geb ich ihn eben nächstesmal ab. Von wegen. Verkäuferin weigert sich mit Hinweis, daß auf dem Bon stehen würde, daß man den nur am selben Tag einlösen kann.
    Ich nach Hause, mail an Penny geschrieben, daß ich das so nicht hinehme.
    Am nächsten Tag meldet sich dann ein netter Mann von Penny am Telefon und entschuldigt sich, und sagt ich könnte zum Marktleiter meines Pennymarktes gehen und mein Geld abholen. Ich bin dann ein paar Tage später wieder in den Penny und zum Marktleiter, der mir dann sagte sie hätten die strikte Anweisung Bons nach einem Tag nicht mehr auszubezahlen, und er das nicht verstehen würde, denn wenn sich einer beschwert müßte er das geld ausbezahlen. Aber er hat mir meinen pfandbon sofort ausgezahlt. Also, die Moral von der Geschichte: wer sich nicht rührt kriegt nichts, und penny hat ein hübsches plus in der Kasse.

  18. A.J. sagt:

    Tja, bei mir hat sich bisher noch keiner gemeldet. Aber ich bleibe am Ball.
    btw, wäre das nicht eine Sache für den Verbraucherschutz ? Mal sehen ob und wie die Jungs reagieren. Dann werde ich das vielleicht mal eskalieren.

  19. Das ist definitiv was für den Verbraucherschutz, denn meines Wissens dürfen Gutscheine nicht verfallen, und ein Pfandbon ist ein Gutschein.

  20. sdf sagt:

    zu diesem Thema hat Herr Vetter schon mal was geschrieben:
    http://www.lawblog.de/index.php/archives/2005/06/13/verfallsdatum/

  21. B.C.W. sagt:

    Seit Oktober 2006 wird mir vom dem Pennymarkt in der Schwabstr. in Stuttgart keine zerdrückte Ein-Weg-Pfandflasche mehr angenommen. Der Automat tut es nicht und die Mitarbeiter an der Kasse ja auch nicht. Nach anfänglichen Hinweisen a la, das nächste mal nehmen wir das so nicht mehr an, blieben die auch recht konsequent dabei. Eine Anfrage beim Bundesumweltministerium, Verbraucherschutz und auch Ordnungsamt Stuttgart gab mir recht, dass die Penny Filiale die Flaschen annehmen muss. Recht haben und Recht bekommen sind zwei verschiedene Dinge. Trotz Hinweis an den Filialleiter Herrn M. das Ein-Weg-Pfandflaschen die zwar zerdrückt sind jedoch ein einwandfrei zu erkennendes Ein-Weg-Pfand_Logo zurückgenommen werden müsste – interessierte ihn schlichtweg nicht. Am 23.11.2006 hatte ich an Penny und Rewe eine Mail geschrieben und den Sachverhalt geschildert – bisher ohne Rückantwort. Der Verbraucherschutz konnte mir lediglich mit den Hinweis helfen, dass das Ordnungsamt dafür zuständig sei Aufklärung, Bußgeld und/oder Belehrung durchzuführen. Hatte auch vor Weihnachten mit dem Ordnungsamt in Stuttgart telefoniert und Frau R. teilte mir mit, man werde sich darum kümmern. Die personelle Unterbesetzung wird diesen Vorgang jedoch kaum beschleunigen, teilte sie mir mit. Grundsätzlich sei ich schon im Recht, doch können die jetzt halt keinen Mitarbeiter losschicken, da keiner frei ist und alle mit Sicherheit wichtigeres zu tun haben. Die Stadt Stuttgart ist in der Verwaltung nicht die schnellste da unterbesetzt. Heute war ich dann doch nochmal beim Ordnungsamt selber und hatte mit Herrn R. persönlich gesprochen, der meine Ansicht auch teilt jedoch aus bekanntem Personalmangel keinen Mitarbeiter losschicken kann. Er und ein Kollege von ihm war sich auch nicht so sicher welche Abteilung denn dafür zuständig sei. Dazu wird er wohl sich noch ein wenig schlau machen müssen – beim BMU zum Beispiel nachfragen. Herr R. riet mir jedoch zur Polizei zu gehen und eine Anzeige zu machen da man gegen die Pfandrücknahmeverordnung? verstoßen hätte. Gesagt – getan. Die netten Polizisten hatten im Polizeirevier um die Ecke in der G.str auch nicht so ganz verstanden was ich denn will und eine Anzeige aufnehmen wollte man erst nachdem man mit dem Herrn R. vom Ordnungamt gesprochen habe. Dieser war aber nicht erreichbar und so blieb dem Freund und Helfer nichts anderes übrig als einem, Zitat: „Prinzipienreiter“, Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Interesse dafür tendierte gegen die zur Zeit herrschende Außentemperatur von 0´Celsius. Bei allem Verständnis, das dein Freund und Helfer besseres zu tun hat, das Ordnungsamt unterbesetzt ist und sich Herr M. von Penny weigert die Flasche anzunehmen weil … . Ja, warum eigentlich??? Kann nicht Penny und Rewe Automaten besorgen die auch zerdrückte Flaschen nehmen? Ich kann nur raten hartnäckig bleiben und wenn nicht anders sich die Zeit zu nehmen auf seinem Recht zu bestehen. Ich bin kein i-Tüpfchen-Reiter, aber ich habe es satt mit Rucksack und zwei Taschen durch die Stadt zu laufen, nur weil der Automat unzerdrückte Flaschen annimmt und die Filiale sich querstellt. Bei Lidl und Aldi ums Eck hatte ich auch nachgefragt und die nehmen es schon zurück, lieber am Automaten aber auch an der Kasse wenn´s nicht anders geht. Was bring in Ehren – sich wehren.

  22. Arbeitstier sagt:

    das ist doch schwachsinn! man kann den bon auch später einlösen!

  23. Pingback: "Neulich im Supermarkt..." | So is(s)t Deutschland

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