Das Brett-Abbrems-System von Daimer-Chrysler

Von Daimler-Chrysler gibt es was Neues – was Innovatives – was Überzeugendes: Das neue Bremssystem BAS plus / Distronic .
Daimler-Chrysler baut es gegen einen Aufpreis von 2.700 EUR in die neue S-Klasse ein. Was kann das Teil?
Theoretisch soll es mit Hilfe von Radargeräten Hindernisse die sich auf der Fahrbahn befinden rechtzeitig orten und den Fahrer optisch und akustisch warnen. Wenn der Fahrer dann abbremst und dies zu zögerlich tut, greift das System aktiv ein und bremst das Fahrzeug so stark ab, dass ein Auffahrunfall verhindert werden kann.

Dies wollte Daimler-Chrysler zusammen mit dem Bild-Reporter Michael Specht Anfang November einem Kamera-Team von Stern-TV in einer Halle demonstrieren. Dabei sollte folgender Fall nachgestellt werden: Nehmen Sie einmal an, sie fahren auf eine Nebelwand zu, in der es schon zu Auffahrunfällen gekommen ist. Sie als Fahrer sehen davon nichts, weil die Nebelwand Ihnen die Sicht auf das Unfallgeschehen nimmt.
Klar, könnte man sich denken, eine Nebelwand und was sich darin befindet kann ich nicht erkennen. Also bremse ich mein Fahrzeug stark ab, um evtl. Hindernissen ausweichen zu können oder noch rechtzeitig zum Stehen kommen zu können im Fall der Fälle.
Mit dem BAS brauchen Sie das nicht. Das guckt für Sie dank Radar in die Nebelwand als sei sie nicht da, erkennt evtl. Hindernisse – in diesem Falle also den Auffahrunfall – und warnt sie dann.

Das zur Theorie. In der Praxis sah das dann folgendermaßen aus.

Zu Beginn des Versuchs wurden einige mit Dummies besetzte Fahrzeuge absichtlich ineinander gefahren. Dann wurde die Nebelbank mit Nebelwerfern erzeugt. Der Bild-Reporter Michael Specht setzte sich hinter das Steuer des S-Klasse Fahrzeugs, beschleunigte auf maximal 55 km/h (elektronisch für den Versuch begrenzt), fing dann plötzlich an zu bremsen, rauschte in die Nebenwand und krachte in den nachgestellten Auffahrunfall.
Was war schief gegangen? Der Bild-Reporter meinte, er habe trotz Warnton zu spät angefangen zu bremsen. Ja, das wäre eine Erklärung gewesen.
Also wurde ein 2. Fahrzeug herangeschafft. Der Versuch wurde wiederholt und dieses Mal kam das Versuchsfahrzeug immer rechtzeitig zum stehen.

Demonstration geglückt? Mitnichten.
Es stellt sich heraus, dass das System in der Halle von Anfang an nicht zuverlässig funktionierte. Zumindest laut Aussage von Daimler-Chrysler sollte es bei Vorversuchen in nur 4 von 10 Versuchen funktioniert haben. Die Ursachen lägen an der Halle und an einem mehrerer Tonnen schweren Metallblock, der für die Crashtests verwendet wird. Dies würde das Radar durcheinander bringen. Im Freien würde das System jedoch einwandfrei funktionieren.

Wie aber schaffte es denn der Bild-Reporter am Ende doch noch rechtzeitig abzubremsen? Es wurde ein Brett auf dem Boden platziert. Und zwar genau in einer vorher berechneten Stelle. Sobald der Bild-Reporter mit dem rechten Vorderreifen über das Brett fuhr und dies spürte, war dies das Zeichen für ihn, hart abzubremsen. Beim ersten missglückten Versuch hatte der Bild-Reporter Michael Specht wohl einfach zu spät reagiert.

Was also hat uns der ganze Versuch nun bewiesen?
1.) Das BAS ist in der demonstrierten Version für jedes Fahrzeug nachrüstbar. 😉
2.) Bretter kauft man am besten bei Obi. Das kostet so ein Brett 10 EUR. Man spart also 2.690 EUR im Vergleich zum Original von Daimler-Chrysler. 😀
3.) Wenn man zu doof zum Schummeln ist, sollte man sich einen anderen Beruf suchen. Dies übrigens darf der Ex-Bild-Reporter Michael Specht nun auch machen. Er wurde Anfang der Woche von Bild gefeuert.

Quellen:
Stern-TV: Bericht „Mercedes S-Klasse: Panne bei Crash-Test“
Berliner Zeitung: Bericht „Auto Bild trennt sich von Chefreporter – Bei Mercedes-Test gelogen“

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3 Antworten zu Das Brett-Abbrems-System von Daimer-Chrysler

  1. duplosche sagt:

    *hihi* wie doof kann MANN sein?
    stell dir vor, das gibts dann auch für Menschen, dann „rauscht“ man(n) nicht so ineinander *rofl* dann kann Frau auch mal ungestört durch einen vollen Rummelplatz gehen (woran dachtest DU denn jetzt wieder? *tztz*) ohne immer „versehentlich“ angerempelt zu werden…

    Nur, ich glaube, wir würden dann schnell aussterben *fg*

    Liebe Grüße, Dany (WIEDER DAHEIM)

  2. A.J. sagt:

    Also ein Brett für 10€ ist dann aber schon ein echtes Luxusmodell, handverlesen, undbehandelt und mit 400er Schleifpapier bereits abgeschliffen.
    Tut es ein 3€ Bauholz nicht auch ? Geiz ist doch schon geil, ne ? 🙂

  3. C.J. sagt:

    Nu, das Brett muss doch auch zum Fahrzeugtyp passen. Und ein 3 € Brett legt sich doch keiner unter seine S-Klasse. 😉

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