GVU unter Verdacht

Die GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V.) soll angeblich die Verbreitung von Raubkopien aktiv unterstützt haben.

Zwei Meldungen geisterten heute durch die Online-Presse:
Zum einen fanden Bundesweit hunderte von Hausdurchsuchungen gegen die Warez-Szene statt (Heise berichtete).

Zum anderen wurden die Räumlichkeiten der GVU selbst auch durchsucht.
Die GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V.) soll angeblich die Verbreitung von Raubkopien aktiv unterstützt haben.
Dies soll in Form von regelmäßige Zahlungen an einen Administrator der Warez-Szene und Unterstützung der Warez-Server durch Hardware geschehen sein. Als Gegenleistung soll die GVU Logfiles mit IP-Adressen erhalten haben.
In den Focus der Ermittler geriet die GVU durch Recherchen des Online Magazins c’t und durch das Online News Portal onlinekosten.de.

Die erste Meldung ist nicht überraschend – lesen wir doch in regelmäßigen Abständen von Hausdurchsuchungen bei angeblichen Raubkopierern oder bei angeblichen Mitgliedern der Warez-Szene.

Doch hinter der zweiten Meldung lässt sich ein mittelgroßer Skandal vermuten. Schreibt die GVU über sich selber auf ihrer Homepage „Die GVU ermittelt Urheberrechtsverletzungen im Bereich Film- und Entertainmentsoftware und unterstützt die Strafverfolgungsbehörden.“
Unterstützt wird dabei die GVU durch die Filmindustrie.
Die GVU machte in der jüngsten Vergangenheit durch aggressive und recht fragwürdige Werbespots gegen Raubkopierer von sich Reden. In diesen Spots wurde mit mehrjährigen Haftstrafen gedroht und gar Vergewaltigungen von Raubkopierern durch Mithäftlinge angedeutet.
Diese Institution steht nun unter Verdacht der Beihilfe zur Verbreitung von Raubkopien.
Besonders brisant dürfte es werden, wenn sich ein weiterer Verdacht bestätigt: Laut Onlinekosten.de soll auch die Industrie von den fragwürdigen Ermittlungsmethoden der GVU informiert gewesen sein.

Noch bestreitet die GVU alle Vorwürfe und nennt als Gründe für die Hausdurchsuchungen, dass damit Beweise gegen die Warez-Szene gesichert werden sollen.

Derweil zerreißen sich im Heise-Forum die User die Münder. Ein User fragt anlehnend an die Anti-Raubkopierer Werbung der GVU „du, wo ist papa?“ und beantwortet die Frage selbst mit „bei der GVU, ’nen server ordern!“.
Ein anderer User benennt die GVU um in „Gesellschaft zur Verbreitung von Unterhaltungssoftware“.

Solle sich der Verdacht bestätigen sei es abzuwarten, ob die Verantwortlichen der GVU mit guten Beispiel (wie in ihren diversen Werbespots gezeigt) voran ins Gefängnis wandern, dabei nicht über LOS gehen, keine 4000 EUR einziehen und sich dort als „Frischfleisch“ den anderen Häftlingen hingeben werden.

Quellen:
Heise-Artikel: GVU soll Raubkopierer gesponsert haben
onlinekosten.de-Artikel: Razzia: Ermittlungen gegen die GVU

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