Wann explodiert der erste MP3-Player?

Hat sich eigentlich mal jemand die Frage gestellt, wann ihr/sein MP3-Player in die Luft fliegt oder vielleicht die eigene Digitalkamera? Vielleicht noch just in dem Moment, in dem man gerade seine Liebste oder seinen Liebsten ablichten möchte und sich das Teil direkt vor die Nase hält.

Akkus sind nicht mehr die einfachen aufladbaren Alternativen zu den gängigen Batterien von gestern.

Alleine letztes Jahr waren Millionen von Notebook-Akkus diverser Hersteller von Rückrufaktionen betroffen. Der Grund: Brandgefahr.
Fälle, in denen Notebooks in Flammen aufgegangen sind, gab es auch schon und sie sind dokumentiert.
Der wohl bekannteste Fall war das brennende Notebook in einem Flughafenterminal in den USA.

Und nun ein Toter in China. Grund: Ein Handy war explodiert. Die Ursache wahrscheinlich der Akku. Was auch sonst sollte in einem Handy explodieren?

Mögen die Hersteller noch so darauf pochen, dass man Originalakkus für die Geräte erwerben soll.
Die Rückrufaktionen von Millionen Notebook Akkus im Jahr 2006 zeigen, dass auch die Originalware nicht ganz ungefährlich ist.
Und auch wenn die Hersteller gerne damit argumentieren, dass der Akku, bevor er in Flammen aufgegangen oder explodiert ist, einem physischen Einfluss (Stoß, Fall, … ) ausgesetzt worden sein muss.
Mobile Geräte wie Handys, MP3-Player, Digitalkameras und Notebooks sind wie der Name schon sagt: mobil!
Die packt keiner in Watte, außer den fanatischen Schutzfolien- und Taschenfetischisten. Die Geräte und deren Akkus müssen auch etwas aushalten können.

Warum also treten solche Probleme derzeit so gehäuft auf?
Liegt es an unserem Wunsch nach mehr Mobilität?
Erwarten wir nicht, dass ein MP3 Player heute 60 Stunden ohne an die Steckdose zu müssen, durchhält?
Erwarten wir nicht, dass das Handy, mit dem wir Fotografieren, Musik hören, Radio empfangen, im Internet surfen und ach ja noch nebenbei telefonieren wollen, auch mindestens eine Woche durchhält, ohne aufgeladen zu werden?

Oder wird hier von dem einen oder anderen Hersteller einfach an der Qualität und damit an der Sicherheit gespart?
Am Preis von Akkus kann es nicht liegen. Im Original sind die Dinger unverschämt teuer.

Oder konzentrieren sich die Hersteller lieber auf neue Funktionen für ihre Geräte, so dass die Entwicklung von sicheren Akkus einfach auf der Strecke bleiben muss, weil keine Entwicklungskapazität mehr für die Akku-Sparte übrig bleibt?

Ist doch egal, ob es einem Kunden das Gesicht durch ein explodierendes Gerät wegreißt. Dank der Funktionsvielfalt der Geräte kann dann jeder Passant von dem Opfer ein Video drehen oder ein Foto schießen und dies umgehend ins Netz stellen. Schöne neue Technikwelt.

Klar kann man die Schuld dafür immer auf die Plagiate schieben.
Und sicher sind bei dem einen oder anderen Fall wirklich billige Plagiate die Ursache.
Doch auch Originalakkus sind immer mehr betroffen. Und das sollte uns zu denken geben.

Einen Vorwurf müssen sich die Gerätehersteller jedoch auf jeden Fall gefallen lassen: Sie verhindern mit ihren sich ständig verändernden Akkumodellen einen weltweiten Standard.
Gäbe es, wie bei normalen Batterien, Standards was Größe und Leistung von Akkus angeht, könnten viel mehr Akku-Hersteller günstige und vor allem sicherere Alternativen anbieten. So kocht jeder sein eigenes Süppchen und wir Kunden dürfen es ausbaden.

Einen nicht unerheblichen Grund, noch einen Originalakku zu kaufen, könnte man in der Chance sehen, sich sein zerstörtes Gesicht von einem der Großkonzerne nach einem möglichen Unfall vergolden zu lassen.
Die Chance, dass ich von einem Hersteller von Plagiaten Schmerzensgeld erhalte, dürfte weitaus geringer sein.

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2 Antworten zu Wann explodiert der erste MP3-Player?

  1. Pingback: Notebook Explosion at Basis Denken

  2. jamesb sagt:

    Gute Frage, die ersten Gehörlosen gibt es ja schon!
    Hörschaden durch MP3 Player oder Diskobesuch?

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