Keine Entwarnung zur Sperre von RottenNeighbor.com und „Der Westen“ berichtet Seltsames

Was wurden in den letzten Tagen alles geschrieben.
Dabei wird gerne der Artikel „User-Ansturm bringt Rottenneighbor ins Wackeln“ des News-Portal „Der Westen“ als Referenz hergenommen.
Nach eigenen Angaben möchte „Der Westen“ mit dem Betreiber von www.rottenneighbor.com, Brant Walker, gesprochen haben. Danach möchte Brant Walker bisher noch nichts von den Zugriffsproblemen von Deutschland aus auf seine Seite gehört haben.
Eine sehr unglaubwürdige Aussage, da nicht nur eine Mail an Herrn Walker aus old Germany nach USA ging, mit der Bitte um Stellungnahme.
Weiter soll Brant Walker von einem sprunghaften Anstieg der Besucherzahlen aus Deutschland gesprochen haben. Von mehreren Hunderttausend am Tag sei die Rede gewesen.
War das nun NACH oder VOR der Sperre des Zugriffs auf die Webseite?
Und wie sollen die paar popeligen deutschen Internetuser im Vergleich zu den Usern, die aus den USA auf die Seite zugreifen, da ins Gewicht fallen?

„Der Westen“ schlussfolgert:

„Möglicherweise war die ganze Diskussion das, was einige Beteiligten selbst vermutet haben: Ein Sturm im Wasserglas. Demnach hat der Ausfall eine simple Erklärung: Ende Juli, Anfang August wurde Rottenneighbor zum Medienthema. Das Interesse stieg, die Anzahl der Zugriffe ebenfalls.“

Wäre nachvollziehbar, doch dann wird es interessant, denn der Westen möchte noch etwas beobachtet habe.

„Aus den virtuellen Landkarten deutscher Städte schossen die roten und grünen Häuschen, Symbole für abwertende und wohlwollende Nachbarschafts-Kommentare, in die Höhe. „

Ach? Die Einträge, die ich gefunden habe, waren teils schon Monate alt. Einen unerwartenden Anstieg neuer Einträge konnte ich nicht erkennen. Zumindest nicht in den Städten, die ich mir angesehen habe. „Der Westen“ angeblich aber schon.
So soll nun alles an den überlasteten Servern gelegen haben. Seltsam, waren die Server für Zugriffe aus den USA und dem restlichen Ausland und auch aus Teilen von Deutschland nicht zu überlastet. Denn deren Zugriffe haben ja problemlos funktioniert.

Heise schreibt gar in seinem Artikel „RottenNeighbor vom eigenen Erfolg überrannt“:

„Der Empörungssturm legte sich nur kurzzeitig Mitte der Woche, als die Plattform vorübergehend wieder ohne größere Probleme erreichbar war. Inzwischen werden Abrufwünsche aus den Netzen vieler Zugangsanbieter hierzulande aber vom eigentlichen Serverbetreiber in den USA erneut nicht verarbeitet.“

Nach unserer Erkenntnis gab es keinen Zeitraum, in dem die Seite wieder problemlos aus den Netzen erreichbar war, aus denen vorher kein Zugriff mehr möglich war. Ganz im Gegenteil. Leser, die vorher auf die Seite zugreifen konnten, können es seit einigen Tagen nicht mehr. Die Situation scheint sich also verschlechtert und nicht gebessert zu haben.

Wem glauben wir nun?
Eine Möglichkeit wäre, Brant Walker bzw. dem Portal „Der Westen“ Glauben zu schenken, dass es nur ein technisches Problem war. Der Umstand, dass nun noch weniger Internetuser als vorher auf die Seite zugreifen können, rüttelt sehr an der Glaubwürdigkeit dieser Aussage.
Daher fragt sich das Reizzentrum zu recht „Lügt der Gründer von Rottenneighbor.com?“. Und er ist nicht der einzige Zweifler.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass „Der Westen“ mit irgendwem aber nicht mit Brant Walker gesprochen hat. Die Entwarnung, die „Der Westen“ mit seinem Artikel versucht zu geben, war auf jeden Fall vorschnell und basiert anscheinend nur auf einem einzigen Telefonat. Wo bleiben die Fakten für solch eine Entwarnung? Warum bestehen weiterhin die Zugriffsproblem?

Fazit: Nur Taten und Ergebnisse zählen, leere Worte jedoch nicht
Unterm Strich haben wir nun alle „Verdächtigen“ durch und keiner will es gewesen sein.
Die Sperrung der Seite ist schlimmer als zuvor und einige Medien versuchen, das Ganze herunter zu spielen. Es bleibt spannend.

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Sperrung von RottenNeighbor: Rackspace.com will auch von nix wissen

So ist das, wenn der Verursacher die Hosen voll hat und sich hinter einer Wand des Schweigens versteckt, wird das Ausschlussprinzip angewandt.

Nachdem zumindest die auskunftfreundlichen unter den deutschen ISP dementiert haben, hatte man den Webhoster Rackspace.com von RottenNeighbor im Verdacht. Doch dieser will den schwarzen Peter auch nicht haben.
Chief Security Officer Jeff Reich:

„After looking into this, we cannot find any cause on our end for any blocking. I cannot speak for any blocking that may or may not take place outside of our infrastructure.“

So langsam lichtet sich die Zahl der Verdächtigen und RottenNeighbor selbst, bis heute eisern schweigsam, rückt immer mehr in den Fokus. Alle diesbezüglichen Anfragen, auch die meinigen, wurden bisher nicht beantwortet.

Ob das der ganzen Ärger wert ist? Wäre es nicht einfacher, Deutschland (und Malle) aus Google Maps zu entfernen? 😉

Quelle:
Alle dementieren – außer RottenNeighbor
(NETZWERTIG.COM vom 5.09.2008)

Via:
Neues bezügl. Rottenneighbor – Rackspace.com hat sich geäussert
(REIZZENTRUM vom 5.09.2008)

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Ein paar Worte zur Sperrung von rottenneighbor.com – Update

In den letzten Tagen kochten hier und da etwas die Gemüter hoch, weil ich in dem Artikel „Haben deutsche ISP Zugriff auf Webseite “rotten NEIGHBOR” gesperrt?“ die Möglichkeit in den Raum gestellt habe, dass deutsche ISP den Zugriff auf die Seite gemeinschaftlich stören.

Ausschlaggebend war eigentlich eine Recherche über „rotten Neighbor“ aufgrund der Mainstream Medien und deren kürzliche Interesse an diesem Dienst.
Der Dienst ist mir schon länger bekannt. Beachtung wollte ich ihm nicht mehr schenken als nötig, da ich dieser Dienst alleine für das anonyme Denunzieren von ungeliebten Personen bereit gestellt wird. Menschen, die so etwas tun, gehören meiner Meinung nach an deren Genitalien kopfüber aufgehängt und mit rohen Eiern beworfen. (aber das nur nebenbei erwähnt.)
Im Rahmen meiner Recherche stieß ich auf das Zugriffsproblem und auf Diskussionen in ein paar Foren, wo Interessierte klagten, die Seite auch nicht aufrufen zu können. Also hatten wir auf der einen Seite den Mainstream, der über die Seite berichtete und sie verteufelte, auf der anderen Seite hatten wir Internetuser, die die Seite seit Tagen nicht aufrufen konnten.
Schnell stellte sich heraus, dass nicht wenige sondern einige Millionen Internetuser betroffen sein dürften. Von denen hat der eine oder andere seinen Provider schon angeschrieben aber keine Rückmeldung erhalten.
Tage vorher gab es noch die Meldung, dass das BKA die deutschen ISP zukünftig zur Sperre von Internetseiten zwingen möchte.
Mischt man das ganze nun in einen Topf, dazu noch eine Briese ARCOR und Youporn und man wird den Verdacht nicht los, dass die Zugriffsprobleme nicht ganz ungewollt sein dürften.
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Du bekommst Chrome und Google bekommt Deine Inhalte und Daten – Update

Während an verschiedenen Stellen der neue Browser Chrome aus dem Hause Google noch etwas vorschnell bewundert oder schon kritisiert wird, lesen andere doch tatsächlich vor dem Download die Eula.

Und da steht unter Punkt „11. Inhaltslizenzierung von Ihnen“:

„11.1 Das Urheberrecht sowie sämtliche anderen Rechte, die Sie hinsichtlich Ihrer mithilfe der Services übermittelten, eingestellten oder angezeigten Inhalte bereits besitzen, verbleiben in Ihrem Besitz. Durch das Übermitteln, Einstellen oder Anzeigen von Inhalten erteilen Sie Google eine unbefristete, unwiderrufliche, weltweit gültige, unentgeltliche und nicht exklusive Lizenz zum Vervielfältigen, Anpassen, Modifizieren, Übersetzen, Veröffentlichen, zum öffentlichen Darstellen und Anzeigen sowie zum Vertreiben sämtlicher mithilfe der Services übermittelten, eingestellten oder angezeigten Inhalte. Diese Lizenz dient einzig dem Zweck, Google das Anzeigen, Vertreiben und Bewerben der Services zu ermöglichen, und kann gemäß den sonstigen Bedingungen des jeweiligen Service jederzeit wieder entzogen werden.“

Was so viel bedeuten dürfte, wie: „Deine Inhalte, die Du über Chrome ins Netz stellest, gehören zwar weiterhin Dir, aber wir, Google, dürfen damit so ziemlich alles machen was wir wollen.“

Und wäre das nicht schon genug des Guten, telefoniert das Teil anscheinend auch noch nach Hause.
Den Datenschutzbestimmungen ist u.A. zu entnehmen:

„In die Adressleiste eingegebene URLs oder Suchanfragen werden an Google gesendet, damit von der Vorschlagsfunktion automatisch gesuchte Begriffe oder URLs empfohlen werden können.“

Und wozu eine eindeutige Anwendungsnummer hilfreich sein kann, kann sich jeder selbst überlegen:

„Ihre Kopie von Google Chrome enthält mindestens eine eindeutige Anwendungsnummer. Diese Nummern und Informationen zur Installation des Browsers (z. B. Versionsnummer, Sprache) werden bei der erstmaligen Installation und Verwendung der Anwendung und bei der automatischen Update-Prüfung von Google Chrome an Google gesendet“

Den Rest erspare ich mir.

Also weg mit dem Teil in die nächste Tonne. Denn meine Inhalte sind und bleiben meine Inhalte.
Auch will ich nicht, dass irgendwer anhand einer eindeutigen Anwendungsnummer, immer weiß, was ich so im Web treibe.

Schade Google. Wäre doch zu schön gewesen.

Update (5.9.2008)
Google gibt klein bei und ändert die EULA. Der Passus, wonach Google sich die Inhalte zu Eigen machen wollte, soll wegfallen. Laut Spiegel wurde die EULA im Englischen schon geändert und soll auch im Deutschen noch entsprechend angepasst werden. Die neue EULA soll rückwirkend gelten.
Google spricht von einem „Versehen“. Wo ich herkomme, sagt man dazu „Probieren kann man es ja mal“.
Solange der alte Text noch drin steht, lade ich mir das Teil auf jeden Fall nicht herunter.

Auf Golem findet sich eine Anleitung, mit der man angeblich die eindeutige Anwendungsnummer wieder los wird.
Das ganze sieht mir nach Eigengebastele aus. Daher würde ich mich persönlich darauf nicht verlassen. Und wer weiß, ob Google hier nicht irgendwann nachrüstet und schwups bekommt man mit dem nächsten automatischen Update wieder eine Nummer verpasst.

Auch bleibt wohl die „Nach-Hause-Telefonier-Funktion“ weiter integriert.
Klar, wozu hat Google sonst wohl einen eigenen Browser auf den Markt geschmissen. So erspart man sich die Abhängigkeit von Browser-Add-Ons wie die Google Suchbar, um an die begehrten Daten der Nutzer zu kommen.

Ich werde daher weiterhin auf diesen Browser verzichten.

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LOST Season 4 mit deutscher Tonspur ab Oktober auf DVD – Update: Doch keine deutsche Tonspur

Ihr lest richtig!
Ab Oktober gibt es LOST Season 4 auf DVD. Und das sogar mit deutscher Tonspur.
Diese Betonung sagt eigentlich schon alles: Es handelt sich dabei nicht um ein Einsehen der DVD-Industrie, die wirklich zahlenden Kunden endlich mal auch als solche zu behandeln.
Nein, vielmehr handelt es sich um einen UK Import der nach Informationen von Amazon neben einer englischen und spanischen auch über eine deutsche Tonspur verfügen soll.
Und noch ein Novum: Es handelt sich um die komplette 4. Season. Nix mit Stückelung.
OK, das könnte auch damit zusammenhängen, dass die 4. Season dank dem Autorenstreik Anfang dieses Jahres in den USA nur aus 14 Folgen besteht. Aber auch 14 Folgen kann man (zer-)stückeln.

Damit dürfte die 4. Season zeitgleich mit der Ausstrahlung auf Premiere auf den Markt kommen.

Hm, warum heißt Premiere noch mal „Premiere“?

Update vom 23.10.2008
Die oben beschriebene UK Version enthält nun definitiv KEINE deutsche Tonspur.
Amazon warb bis vor kurzem noch mit der deutschen Tonspur. Wie man in diversen Foren nachlesen konnte, wurde die Existenz einer deutschen Tonspur auf Anfragen verunsicherter Kunden an Amazon vom Amazon-Kundenservice immer wieder bestätigt.
Erst einen Tag nach offizieller Verfügbarkeit der DVD Box verschwand die Angabe der deutschen Tonspur endgültig aus der Produktbeschreibung und Kunden, die die Box vorbestellt hatten, wurden per E-Mail von Amazon über den Umstand informiert.

Was für ein Theater. Und das alles, nur weil das Studio die einzig wahren zahlenden Kunden, am Ende des langen Arm der Verwertungskette weiter verhungern läßt.
Und das gilt für fast jedes der Studios.

Shame on you Buena Vista Home Entertainment, Touchstone, Walt Disney Studios Home Entertainment und wie ihr euch alle nennt.

Quelle:
„Staffel 4 im Oktober auf DVD!“
(Lost-Fans vom 18.08.2008)

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Haben deutsche ISP Zugriff auf Webseite „rotten NEIGHBOR“ gesperrt? – Update 2

Die Webseite www.rottenneighbor.com kann seit einigen Tagen von mindestens vier großen deutschen Internet Service Provider (ISP) aus nicht mehr aufgerufen werden. Der Aufruf über ausländische Proxy-Server gelingt.

Die Webseite steht in der Kritik, weil sie jedem die Möglichkeit bietet, sich dort relativ anonym über seine ungeliebten Nachbarn und Mitmenschen Wohnort bezogen auslassen zu können. Zur Darstellung nutzt die Seite Google-Maps. Ungeliebte Zeitgenossen werden mit einem roten Häuschen, ähnlich den Häuschen aus einem weltbekannten Grundstücksbrettspiel, dargestellt. Beliebtere Zeitgenossen mit grünen Häuschen. Es darf nun fröhlich geraten werden, welche Farbe dominiert.

Verständlich, dass dieser „Dienst“ den Betroffenen ein Dorn im Auge ist. Sollten jedoch die deutschen ISP gleich geschlossen Hand in Hand den Zugriff auf diese Seite sperren, zeigt dies eine ganz neue Dimension.

Und dass sich bisher fast keine Informationen oder Nachrichten im Netz zu dieser Sperrung finden, lässt erahnen, wie uninteressant die Seite eigentlich ist.

Update 1 (31.8.2008)
Kurze Info: Natürlich habe ich alle mir bekannten ISP, über die kein oder nur eingeschränkt Zugriff auf die Seite möglich ist, letzte Woche angeschrieben. Die bisherigen Antworten sind jedoch nicht der Knaller. Ist halt noch Wochenende. Wenn es was Neues gibt, schreibe ich ein weiteres Update.

Anbei mal eine Liste einiger Blogartikel anderer Blogs, die sich dem Thema auch angenommen haben.
Da habe ich ja was losgetreten…

Freiheit ist, was ich sage, du blöder Bürger!
(lanu vom 30.8.2008)
Lanu bringt es kurz und knapp auf den Nenner.

RottenNeighbor in Deutschland wohl gesperrt – Rotten Media aber nicht…
(Pottblog vom 30.8.2008)
Ein sehr ausführlicher recherchierter Artikel auch über den aktuellen Medien-Hype was die allgemeine Kritik an rotten Neighbor angeht. Solche Artikel liest man immer gerne.

Rottenneighbour: Freiwillige Selbstzensur deutscher Zugangsprovider?
(Webmaster Blog vom 31.8.2008)

RottenNeighbor stillschweigend von deutschen Providern gesperrt?
(Netzwertig.com vom 30.8.2008)
Auch ein recht ausführlicher Artikel. Mehr davon bitte.

Internetprovider: Freiweillige Zensur
(Robert Basic vom 31.8.2008)
Dank Robert wird sich das Thema nun noch schneller verbreiten.

rottenneighbor.com mit XeroBank-Browser aufrufen
(Alter Falter vom 31.8.2008)
Aha, eine Anleitung, wie man dennoch die Seite aufrufen kann. Wer’s braucht… 😉

Update 2 (2.9.2008)
Nun liegen ein paar Rückmeldungen einiger ISP vor.

1&1 verweist darauf, dass sie kein eigenes Netz haben sondern auf DSL-Anschlüsse von der Deutschen Telekom, von Telefónica, QSC und Arcor zurückgreifen. Daher seien sie nicht in der Lage, Zugriffe auf Webseiten zu sperren. Betroffene Kunden müssten sich an den entsprechenden Carrier wenden. Respekt: 1&1 haben als erste schon letzte Woche reagiert.
Schade jedoch, dass sich 1&1 Kunden selbst um die Lösung solcher Probleme kümmern sollen. Ein aussichtloses Unterfangen, da die Kunden gegenüber den Carrier keinerlei Rechtsanspruch haben und so überhaupt nichts erreichen dürften.

Die deutsche Telekom hat mich vorhin angerufen. Ihr Pressesprecher erklärte mir, dass von ihrer Seite aus keine Sperre vorliegt. Sie haben den Fall geprüft und der Fehler müsse auf der Seite des Zielservers oder dessen Provider liegen.

Die EWE TEL GmbH hat sich auch gemeldet. Von ihrer Seite liegt auch kein eingeschränkter Zugriff auf www.rottenneighbor.com vor. Die Ursache müsse woanders liegen.

Die Betreiber der Seite www.rottenneighbor.com haben mir noch nicht geantwortet.
Die restlichen ISP auch (noch) nicht. Dabei fällt auf, dass einige ISP anscheinend weder Anfragen an deren Pressestelle noch Beschwerden ihrer Kunden Beachtung schenken. Da heben sich 1&1, die EWE TEL GmbH und die Deutsche Telekom erfreulich positiv hervor.

Somit ist das Rätsel noch nicht gelöst, was die Ursache, der Grund, eine mögliche Motivation und vor allem die Quelle der Sperre ist.

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Moderne Ängste

Moderne Zeiten bringen auch ganz eigene Ängste hervor: Die Modernen Ängste
Von meinen habe ich hier mal ein paar gelistet. Manchmal habe ich Angst, dass

  • ich bei Amazon versehentlich eine Blue-ray anstelle einer normalen DVD kaufe.
  • die Macher von LOST versterben, bevor alle Rätsel aufgelöst werden konnten.
  • Apple sich mit Microsoft zusammen tut, und es die Windows-Updates nur noch kostenpflichtig über iTunes gibt.
  • mitten im Zocken kurz vor dem Knacken des Highscore die Batterie der Funkmaus leer ist.
  • der eigene ISP bei einer Auskunftsanfrage durch Ermittlungsbehörden die IP-Adresse eines Kinderschänders/Terroristen/Schwerstkriminellen mit meiner IP-Adresse verwechselt.
  • Apple pleite macht und es nichts mehr zu lästern gibt.
  • die privaten Sender nach Klingeltönen und Call-In-Sendungen noch etwas Schlimmeres ausgraben, womit sie die Sendelücken füllen können.
  • ich doch mal bei einer Call-In-Sendung anrufe, die richtige Leitung getroffen habe, der Hot-Button zugeschlagen hat, der Regisseur mich ins Studio durchstellt, die Sendung eh gleich zu Ende geht und daher die Lösungen nicht mehr ausgetauscht werden müssen und ich so eine reelle Chance auf den Hauptgewinn habe und für den Jackpot sogar mein Geburtsdatum nachweislich der 31. Juni ist und in dem Moment der Akku meines Telefons versagt und ich als „Aufleger der Woche“ im Forum von Marc Doehler in die Geschichte eingehe.
  • ich abgemahnt werde aber im Blog nicht darüber schreiben darf.
  • A.J. mehr Artikel als ich verfasst hat.
  • der Akku des Lappi leer ist, bevor der Blogbeitrag fe
  • Veröffentlicht unter Gedanken | Ein Kommentar

    iPhone mit Killerapplikation und alle schauen weg

    Wir müssen da nochmal drüber reden, glaube ich.

    Also, das iPhone verfügt über eine Funktionalität, die Apple die Möglichkeit gibt, auf sämtlichen iPhones dieser Welt gezielt Applikationen zu löschen.

    Diese Funktionalität wurde nie beworben und sie wurden anscheinend auch nirgends für die iPhone-Kunden einsehbar dokumentiert. „Gekauft“ und bezahlt haben sie die iPhone-Kunden dennoch.
    Erst Jonathan Zdziarski entdeckte sie und Apple bestätigte.

    Nun kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass dies ja nur die Sicherheit für die Apple-Kunden vor Schadsoftware erhöht.
    Doch die Gefahren und Risiken sind in meinen Augen weit größer.
    Was wenn jemand diese Blacklist-Seite hackt und sich den Spaß erlaubt, mal geschwind die Liste der Software auszufüllen? Dank dem Dilettantismus von Apple, die URL der Webseite nicht gut genug in der iPhone Software zu verstecken, weiß nun die ganze Welt deren Adresse.
    Oder was, wenn ein unzufriedener Applemitarbeiter sich an der Liste zu schaffen macht.
    An die Möglichkeit, dass Apple sich so unerwünschter Software, die gar kein Schadenspotential hat, entledigt, mag ich gar nicht denken.
    Natürlich gibt es noch die Möglichkeit, den Traffic gezielt auf eine andere Webseite umzulenken. Das Internet hat bekanntermaßen derzeit ein DNS-Problem.
    Oder ein kleverer Programmierer schreibt eine Schadsoftware, die den Traffic direkt auf den iPhones auf die eigene Seite umlenkt. Dann ist die Funktionalität nix mehr wert.

    Die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme zu eventuellen Gefahren stimmt einfach nicht.
    Eine Schadsoftware, die vielleicht einige hundert oder tausend iPhone-Kunden sich auf ihr Gerät laden, kann eben erst mal nur auf diesen hundert oder tausend iPhones einen Schaden anrichten.
    Wird die Blacklist missbraucht oder schleicht sich ein Fehler ein, sind alle iPhones dieser Welt, und das sind Millionen, davon betroffen.

    Alles Risiken, die bisher noch nicht abzuschätzen sind.

    Nun, wäre diese Funktionalität eine von Microsoft und wäre diese in Vista oder XP integriert, wäre das Netz voll von Häme der Apple-User – und das zu Recht. Doch, oh what a shame, ihre Gottheit selbst hat ihnen diese Killerfunktionalität beschert. Und daher schweigen (fast) alle, oder schauen zumindest weg.

    Schauen wir mal, was die Mac- und Apple-Webseiten, die ihre Leser u.a. mit News aus der Apple-Welt versorgen, so darüber schreiben. Einige Beispiele:
    Mac Essentials: […] „Falls ein gut getarnter Virus doch auf die iPhones gelangt, hat der »Kill Switch« als Notbremse durchaus seinen Sinn.“
    Macnews.de ist es immerhin eine Kurznachricht wert.
    Bei Macwelt.de und bei Macnotes.de habe ich bisher nichts gefunden.

    Keine Spur von kritischem Umgang mit dieser Funktionalität. Die Seiten machen in meinen Augen derzeit einen schlechten Job.

    Und was machen die meisten iPhone-Besitzer? Wegschauen und Kopf in den Sand stecken!
    Wer es nicht glauben mag, liest bei Udo Vetter, für den sich das iPhone erledigt hat, mal die eine oder andere dämliche Rechtfertigung oder Verteidigung von Apple-Jüngern in den Kommentaren durch.
    Lanu sagt es da schon deutlicher: „Sagt mal, ihr Apple-Pfeifen, was wollt ihr euch denn von Steve Jobs noch alles gefallen lassen?“

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    Ich Link Dich! (10/2008)

    Politiker wollen Überraschungs-Ei verbieten
    (Spiegel Online vom 7.8.2008)
    Miriam Gruß (FDP) will die Ü-Eier doch gar nicht verbieten, wie sie in einer Pressemitteilung vom gleichen Tag versucht richtig zu stellen. Und, hoppla, ein Interview gab es auch gleich.
    Wozu Sommerlöcher doch so gut sind…

    Das wohl sinnloseste IBM-Patent
    (the Inquirer vom 6.8.2008)

    Berlusconis Fernsehsender klagt gegen Youtube
    „Youtube hingegen sieht keinen Grund für eine Klage. Man verbiete es seinen Nutzern, urheberrechtlich geschütztes Material auf das Portal einzustellen.“
    (golem.de vom 31.7.2008)
    Die Argumentation von Youtube erinnert mich immer mehr an die unserer Politiker.

    Oberstaatsanwältin kritisiert Abmahnungen gegen Filesharer
    „Junker findet es schlimm, dass die Abmahnanwälte auf einer „extrem unsicheren Beweislage strafrechtliche Konsequenzen wie Durchsuchungen veranlassen wollen“. Die Verfehlung sei zu gering, um Grundrechte auszuhebeln.“
    (heise vom 31.7.2008)

    Ipod-Besitzer ins Gefängnis
    „Die deutsche Bundesregierung teilte auf eine kleine parlamentarische Anfrage der Grünen mit, auf der neu eingerichteten Anti-Terror-Datei seien bereits 17.745 Personen aufgelistet. Wer das ist und wie man auf diese Liste oder wieder herunter kommt, ist unbekannt.“
    (BOOTSEKTOR vom 30.7.2008)

    Fernsehkritik-TV – Folge 15
    (fernsehkritik.tv vom 15.7.2008)
    U.a. 10 Müllsendungen auf MTV, Dummheit vor Schönheit usw.

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    Telefoniert das iPhone nach Hause? Update: Ja!

    Was würde ich ohne Apple, dem iPhone und den manischen Applekunden nur tun? 😉

    OK, fangen wir an:
    Jonathan Zdziarski meint herausgefunden zu haben, dass das iPhone mit einer Blacklist von unerwünschten Programmen Kontakt aufnehmen kann. Im OS 2.x soll die URL https://iphone-services.apple.com/clbl/unauthorizedApps gefunden worden sein.

    Nun stellt der Buchautor die Frage, was dahinter steckt. Kann Apple so unerwünschte Applikationen auf den iPhones seiner Kunden löschen?

    Nebenbei erwähnt, mag ich die Meinung des Manfred Kohlen nicht teilen, dass solch eine Funktionalität irgendeinen Sinn erfüllt. Für mehr Sicherheit kann man u.a. sorgen, dass das OS schneller gepatcht wird, wenn Sicherheitslücken bekannt werden (womit sich Apple in meinen Augen derzeit etwas schwer tut).
    Oder Applikationen, die auf dem Apple Store angeboten werden, werden vorher auf Sicherheit getestet, bevor die Kunden sie erwerben können.
    Aber dass man remote den Kunden Programme löscht, wofür sie evtl. vorher noch teuer bezahlt haben, hat in meinen Augen nichts mit Sicherheit zu tun. Was ein Kunde auf seinem iPhone installiert oder nicht geht niemanden außer den Kunden was an.

    Update:
    Steve Jobs persönlich bestätigte die „Fernlöschfunktion“. Angeblich soll damit bei Bedarf eventuelle Schadsoftware auf den Geräten der Kunden entfernt werden können.

    Nicht uninteressant: Die gängigen Apple-Fan-Jünger-Seiten schweigen bisher über dieses „Feature“.
    Gibt es ein Apple-Gebot das lautet „Du sollst nichts Schlechtes berichten über deines Herren Produkte!“ von dem ich nichts weiß?

    Quellen:
    iPhone: Apple kann Programme löschen
    (testticker.de vom 7.08.2008)

    iPhone can phone home and kill apps?
    (iPhone Atlas vom 6.08.2008)

    Apple kann Programme auf dem iPhone löschen
    (golem.de vom 7.08.2008)

    Apple bestätigt Fernlöschfunktion auf dem iPhone
    (golem.de vom 11.08.2008)

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